Die gesellschaftlichen und persönlichen Eregnisse der Jahre 2019 / 2020 spitzten sich visuell in dieser Arbeit zu. Die innere Bedrängung und Gefühl dieser besonderen politischen Situation zu äußern sowie Herr der Lage zu bleiben, brachten dieses Bild hervor. Die totale Überforderung, Unterdrückung von Außen aber auch das Unvermögen einem Kunstmarkt beizutreten und nun auch von der Gesellschaft als Außenseiter behandelt und beschimpft zu werden, äußerten sich darin. Hier wage ich eine Arbeit, bei der ich mich völlig dem Publikum entziehe und nur meinen Körper als Skulptur benutze.

Es brauchte einige Überlegungen diese Arbeit in Realität umzusetzen. Als besondere Herausforderung galt es, körperliche Schäden zu vermeiden damit diese Arbeit als Dauerperformance für mindestens 1 Stunde pro Session wirken konnte. Wichtig sei noch anzumerken, dass sie im engen Zusammenhang mit dem Raum entstand. Sie entstand in der alten Blüthner Villa am Westplatz in Leipzig und spricht über den starken Wandel der sächsischen Städte -und Architekturkultur Sachsens an.

36 mal 36 säcke auf den rücken schlagen

"Eine Kindheit zwischen zwei Kulturen, in denen man sich zurechtfinden muss.

Zitat Sarah Sigmund Katalogtext zum Festival Fremd! "Politik im Freien Theater", Festspielhaus Hellerau, November 2011.

Es ist fast so, als wollte ich damals das Gefühl der Erniedrigung und der Minderwertigkeit während dieser Arbeit an der Haltestelle nachempfinden. Dazu regnete es auch noch kostenlos und "der Raum" funktionierte.

Zitat aus Skizzenbuch, Dresden 2012.

Das Wort der Säuberung war mir im künstlerischen Kontext zuerst im Zusammenhang mit Marina Abramovics Arbeit aufgefallen. Ihr Vermögen diesen Zusammenhang zur Heimat herzustellen und meine Erinnerungen an den Besuch in Buchenwald in der 9ten Klasse, haben die Auseinandersetzung mit dieser spezifischen Körpergeste angeregt.

Ich nutzte die Institution und das Gebäude der HfBK zum Rundgang zur Säuberung der Räume. Die repetitative Handlung und das Wischen der Oberflächen mit meinen Haaren hatte ic bei einem Performance Workshop des Künstlers Johannes Deimling mir erarbeitet.

Zitat aus Skizzenbuch, Dresden 2012.